VITA UND ERFOLGSBILANZ


Bellinda

Re-Do OP

 Schlauchmagen

Long-Limb-Bypass

Restriktiv

Malabsorbtiv

Jahrgang 1966

 

Maximalgewicht:

2011 120,0 kg - 

bei 1,64 m = BMI: 44,6 kg/m²

 

Schlauchmagen OP in Frankfurt-Sachsenhausen am 04.09.2013, Zwerchfell-Straffung und Umbau zum Long Limb Bypass in Offenbach am 22.1.2020 

Ohne meine Cousine könnte ich diesen Erfahrungsbericht sicher nicht schreiben. Sie und ihr Mann wurden nacheinander in Frankfurt-Sachsenhausen weit vor dem Jahr 2013 vom Team um Prof. Rudolf Weiner am Magen operiert. Beide haben einen Roux-Y-Bypass.

Meine Cousine hat mich immer wieder ungefragt zugetextet und so habe ich irgendwann – als ich ihren Erfolg gesehen habe – auch diesen Weg eingeschlagen.

Nach unzähligen erfolglosen Versuchen, mein Übergewicht zu reduzieren, ging ich den Weg über das multimodale Konzept, ließ alles über mich ergehen. Ging sogar zur SHG mit der Vorstellung: 6x hingehen, Teilnahmebestätigung holen und das wars…..weit gefehlt – aus heutiger Sicht.

Mein Antrag auf Bypass-OP wurde nach erster Ablehnung genehmigt. Aufgewacht bin ich nicht mit einem Bypass, sondern mit einem Schlauchmagen. War alles bissl dramatisch, da die Operateure während der OP einen kleinen Tumor (GIST) an der Außenwand des Magens gefunden haben, der entfernt werden musste.

 

Innerhalb der ersten 12 Monate nach der OP habe ich ca. 50 kg meines Übergewichts verloren.

Ich war 2016 mit einem BMI von ca. 24 auf Normal-Niveau angelangt.

 

Ich habe mich jederzeit in Sachsenhausen gut aufgehoben gefühlt. Prof. Weiner ist mit einem großen Teil des Teams an die Sana Klinik in Offenbach gewechselt und hat dort bis zu seiner Rente  Kassenpatienten operiert – mittlerweile auch meinen Mann.

 

Nun gehen wir jährlich einmal zur Nachsorge dorthin, besprechen unser aktuelles Blutbild und erhalten die neuesten Informationen bezüglich der Nahrungsergänzungsmittel.

 

Nach der Schlauchmagen-OP habe ich sehr gut abgenommen. 50 kg insgesamt. Meine Ess-Mengen blieben unvermindert klein. Mein Frühstück bestand aus 1 Scheibe Toast mit Käse, mein Mittagessen unter der Woche aus 200 g Kräuterquark, mein Abendessen hauptsächlich auch aus Käse oder Ei oder Salat mit Feta. Abends dann noch ein bissl genascht – aber eben kleine Mengen. Am Wochenende koche ich immer und achte da auf die „Eiweiß-lastigkeit“ des Essens.  Wenn wir mal essen gehen, versuche ich immer, ein Mini-Gericht zu ergattern, welches auch viel Eiweiß hat. Beim Griechen z.B. eine Portion Zaziki. Ansonsten auch gerne mal etwas, was es sonst nicht gibt und gar nichts mit Eiweiß zu tun hat: Pommes.. .aber da eben auch nur eine kleine Portion, von der die anderen dann den Rest essen dürfen.

 



Jahr 2011 120,0 kg - BMI: 44,6

07.02. 2016 64,6 kg - BMI: 24,0


AKTUELL:

27.01. 2020 77,0 kg - BMI: 28,6



2 Jahre nach der Schlauchmagen OP folgten eine Bauchdeckenstraffung und eine weitere Wiederherstellungs-OP bei Dr. Hodorkovski in Stuttgart. Ich bin ein neuer Mensch geworden.

Dinge, die ich mir früher nicht zugetraut hätte, habe ich einfach angefangen. Wie z.B. das Line Dance oder Trompete lernen, damit ich Guggen-Musik mitmachen kann.

Ich habe so viele liebe Freunde gefunden, mit denen ich tanzen gehe oder auf Veranstaltungen.

 

Auch der Umgang fremder Menschen mit mir ist ganz anders geworden. Früher hätte sich niemand gekümmert, wenn ich einen platten Fahrrad-Reifen hatte, vor einiger Zeit standen gleich zwei Männer da, die mir helfen wollten.

Ich konnte sogar den Arbeitsplatz wechseln. Der neue Job hat nur einen Fehler: viel mehr Sitzen als vorher. Dazu kam dann die weibliche Hormonumstellung, was mir ca. 12 kg Zunahme bescherte, obwohl ich meine Portionen (zumindest subjektiv) nicht gesteigert habe.  

Leider hatte ich nach der Schlauchmagen-OP erstmals Probleme mit dem Reflux. Es wurde über die Jahre immer schlimmer, so dass ich mich in den vergangenen zwei Jahren öfter im Schlaf mit „Masse“ herumschlagen musste und die Auswirkungen wie dauernde Schluckbeschwerden, Husten und ständiges  Räuspern oftmals meinen Alltag begleiteten. Bei einem Follow-Up Termin im September 2019 schlug man mir vor, mich in Offenbach mal kontrollieren zu lassen. Es gab eine Magenspiegelung und ein Brause-Schluck-Röntgen. Das Ergebnis war, dass ich eine große Hernie (=Bruch) des Zwerchfells hatte und dass der Schlauchmagen doch erheblich vergrößert war. Empfehlung: Reparatur des Zwerchfells und Umbau zum Long-Limb-Bypass. Dieser wurde mir empfohlen, da dadurch ein erneutes Auftreten von Reflux nahezu ausgeschlossen sei.

Nun bin ich frisch operiert und die Ärzte sind ziemlich zufrieden. Meine Organe sind alle fettfrei gewesen und das Innere sieht aus wie bei einem normalgewichtigen Menschen.

Ich bin sehr gespannt auf meine Zukunft und hoffe, dass ich diesen notwendigen Schritt nicht bereuen werde.

Sehr dankbar bin ich für die Menschen in der SHG. Es tut immer wieder gut, sich austauschen zu können mit Menschen, die dieselbe Krankheit haben. Es ist ein anderes Verständnis da und man kann Dinge aussprechen, die man sich woanders vielleicht nicht traut.

Jeder von uns hat seinen eigenen Weg, wenn ich hilfreich zur Seite stehen kann, bin ich gerne da.


Im Krankenhaus Sachsenhausen unter Chefarzt Dr. med. Plamen Staikov wird weiterhin Adipositaschirurgie angeboten.



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Letzte Aktualisierung: 28.03.2024. (Diese Internetpräsenz befindet sich im ständigen Aufbau und Wandel).

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